Ankunft in Zagreb
Vom Weg zum Ziel
Wenn der Weg das Ziel ist, dann ist es vielleicht gar nicht wünschenswert anzukommen. Aber bei dem* Tempo, besteht diese Gefahr ohnehin nicht.
Allgemein gesprochen stimmt das zwar, aber in diesem ganz konkreten Fall konnte ich kaum anders als in Zagreb auszusteigen und zur Pension zu fahren. Nachdem ich einer Wienerin am Busbahnhof erklären musste wie sie zum Bahnhof kommt. Einen anderen Wiener zu fragen, wäre wohl nicht ihre beste Idee gewesen, hätte der nicht die Frage den Damen vom Kulturforum telefonisch weitergeben können. Die dann herzlich über den Spinner lachen konnten, der mit dem Bus nach Zagreb kommt, um gleich zum Bahnhof weiter zu fahren – warum auch immer.
Ansonsten sind viele Weg-Ziel-Zyklen, auch auf einer Reise ein bisschen banal, nicht aufregend, und manchmal fühlt es sich schon gut an, die Koffer im Zimmer zu lassen, eine Kleinigkeit zu essen und das übliche Check-In-Programm abzuspulen. Wo ist der nächste Supermarkt, wie sieht die nächste Umgebung aus, wohin und bis wann fahren die Straßenbahnen usw.?
An Märkten kommt man wohl in keiner Stadt vorbei. Ausser in der, in der man haupt-gemeldet ist. Was Zagreb betrifft, finde ich den Markt von Britanski Trg besonders charmant; nicht zu groß, entspannt, von Cafés umsäumt, direkt an der Straßenbahn gelegen, und im DM nebenan ich die Alnatura Produkte kaufen, die mir so unentbehrlich geworden sind.
Tagesgeschäft am Markt, besser als im Büro zu sitzen
Und wieder retour
Am ersten “richtigen” Tag in Zagreb gehe ich dann die Ilica zu Fuß hinein … nur schauen, versteht sich. Und mache irgendwo ein paar Fotos, weswegen ich eigentlich hier bin. Und hier beginnt schon wieder eine neue, wenn auch kurze Episode.
Vielleicht ist deswegen die Dichotomie von Weg und Ziel zu – grob, zu vereinfachend, als dass sie die Realität adäquat kommentieren könnte. Und es wird einen nächsten Beitrag geben, der die Geschichte fortsetzt, um den sich abwechselnden Weg-Ziel-Paaren, die in Summe unser Leben sind, Rechnung zu tragen.
* Das unpersönliche Pronomen sollte mir die Wahrheit vom Leibe halten, aber es liest sich im nachhinein komisch; eigentlich hätte es “…bei meinem Tempo…” lauten müssen. Das ist so ähnlich wie das allseits bekannte “man”, das anstelle von “ich” gern von Menschen verwendet wird, die ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst haben, oder so was ähnliches.
